Anfänge der Berufsgeschichte in Deutschland

Die stetig steigende Industrialisierung in Deutschland erzeugte einen neu entwickelten Bedarf von Firmen und Geschäftsleuten, wirtschaftliche Auskünfte über das Leistungspotenzial ihrer Geschäftspartner zu erhalten. Dieser Nachfrage kam 1860 der Makler S. Salomon nach, der im seinerzeit noch zu Deutschland zählenden Stettin die erste Detektei mit dem Firmennamen „Erkundungsbüro zur Wahrung kaufmännischer Interessen für Stettin und die Provinz Pommern“ gründete.

Dadurch wurde Salomon quasi zum ersten deutschen Detektiv. Diesem Vorbild nachahmend wurden in den folgenden Jahren auch in anderen deutschen Großstädten Detekteien gegründet.

Zunächst erfolgte die Gründung einer Detektei in Dresden, dann folgte eine Detektei in Berlin, wo es aufgrund der Größe und Bedeutung der Stadt schon bald eine Vielzahl von Detekteien gab. Häufig waren es ehemalige Polizisten, die sich als Privatdetektiv in Berlin etabliert hatten und die durch ihre bei der Polizei gewonnene Erfahrung und ihr kriminalistisches Gespür die nötigen und relevanten Qualifikationen für diesen komplett neuen Berufsstand als Detektive mitbrachten.

Aber nicht nur im wirtschaftlichen Sektor wurden Detektive benötigt. Tatsächlich wurden die Dienste von Detekteien schon sehr bald auch von Privatleuten immer häufiger in Anspruch genommen.

Im Jahr 1896 wurde der Reichsverband Deutscher Detektiv-Institute e.V. aus der Taufe gehoben. Dieser Verband der Detektive hatte die Aufgabe, sich um die Belange der Detekteien gegenüber dem Gesetzgeber, Gerichten und Behörden zu kümmern. Die Zahl der Detekteien wuchs stetig. Im Jahr 1925 gab es in Deutschland bereits 1321 Detekteien.

In dieser unruhigen Epoche war speziell das Sicherheitsbedürfnis der gehobenen Bürgerschicht stark ausgeprägt. Daher übernahmen die Detekteien mit dem Personenschutz und der Bewachung ein weiteres Arbeitsfeld. Die Machthaber des Dritten Reiches ließen dann keinen Raum mehr für privat ermittelnde Detekteien und verboten mit einem neuen Gesetz vom 01.02.1939 deren Ermittlungstätigkeit.

Nach dem Ende des Krieges erfuhr das Gewerbe der Detektive in Deutschland eine Renaissance. Bereits 1946 wurde wieder ein Detektiv-Verband aus der Taufe gehoben und Regeln für Detektive festgelegt. Heute ist der Berufsstand ein wichtiger Helfer der Anwaltschaft, von Firmen und Privatpersonen aller Altersklassen zur Beschaffung von gerichtsverwertbaren Beweismitteln.