Nigeria-Briefe, was versteht man darunter? Dem äußeren Anschein nach geben sich E-Mails aus Afrika als äußerst großzügige und von den Absendern als streng vertraulich bezeichnete Angebote, als unausschlagbare Offerte aus, bei der man viel Geld praktisch fürs Nichtstun bekommen soll.
Kamen die E-Mails anfangs aus Nigeria, daher der Name Nigeria Connection oder Nigeria Briefe, so kommen sie inzwischen auch aus diversen anderen schwarzafrikanischen Staaten und Südafrika.
Als E-Mails noch nicht verbreitet waren, kamen die Schreiben per Brief oder Fax. Inzwischen kommen fast nur noch per E-Mail.
In einem solchen Brief wird dem Empfänger für seine Hilfe bei dem Transfer von hohen Millionensummen bis zu 35 Prozent als Entlohnung offeriert. Das Geld stammt vorgeblich aus Erbschaften oder dem Nachlass von tödlich verunglückten Personen oder politischen Flüchtlingen.
In anderen Briefen stammt das Geld angeblich aus unterschlagenem oder blockiertem Vermögen von Firmen nach einem politischen Umsturz.
Dabei nehmen die Absender nicht selten Bezug auf reale politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Geschehnisse. Das Nutzen offiziell wirkender Dokumente soll dabei die Glaubwürdigkeit der Offerte untermalen.
Aktuell werden auch vorgebliche Gewinnbenachrichtigungen verschickt oder es werden Kontaktierungen unter Bezug auf Verkaufsinserate von Immobilien oder hochwertigen Fahrzeugen vorgenommen. Der vorgebliche Interessent schwenkt bei einer Kontaktierung schnell um auf das Thema des angeblichen Geldtransfers.
Wurde der Kontakt einmal hergestellt, wird vor der versprochenen Auszahlung stets eine vorherige Provisionszahlung gefordert, die mitunter auch als Verwaltungsgebühr oder Versicherungsbetrag gefordert wird. Hat ein Opfer eine Zahlung vorgenommen, ergibt sich immer eine Situation mit unvorhergesehenen Problemen. Diese Probleme könnten aber beseitigt werden, wenn man weitere Geldbeträge zahlen würde.
Nicht selten fordert man vom Opfer Blankounterschriften oder dessen Kontonummer. Diese Daten werden dann für gefälschte Überweisungsaufträge oder fingierte Einladungsschreiben genutzt.
Das böse Ende kommt und es ist leicht zu erahnen: Eine Zahlung der zugesagten Millionensummen erfolgt nie. Sämtliche vorab gezahlten Geldbeträge sind unwiederbringlich verloren. Es gibt eine einfache Sicherheit gegenüber diesen Betrügern: Reagieren Sie nie auf Briefe oder E-Mails dieser Art.
Sollten sie tatsächlich schon eine Zahlung als Folge einer derartigen Offerte geleistet haben und sich betrügerisch geschädigt fühlen, dann sollten Sie unbedingt eine Starfanzeige bei der Polizei erstatten.