In verschiedenen Jagdrevieren waren in der Vergangenheit diverse jagdliche Einrichtungen (hier Hochsitze) von Unbekannten beschädigt bzw. unbrauchbar gemacht worden. So wurden stützende Holzpfähle und Leitern durchgesägt oder zumindest angesägt, Türen der Hochsitze aus den Angeln gerissen, manchmal Scheiben aus Plexiglas mit brutaler Gewalt zertrümmert und die Innenräume der Hochsitze verwüstet.
Geschädigte Jagdpächter und Eigenjagdbesitzer hatten sich vergeblich bemüht, den oder die Täter zu fassen. Die Anzeigen bei der Polizei verliefen ohne Resultat. In Tageszeitungen und in der Jagdlichen Presse war über den Vandalismus im Jagdrevier berichtet worden. Einem Pächter war aufgefallen, dass die Täter offenbar nach einem Schema die Tatorte wechselten; es ging quasi reihum.
Er rechnete sich aus, dass seine Einrichtungen – wenn es weiter so lief – ebenfalls „dran wären“. Deshalb wurden Detektive im Rahmen einer Präventivmaßnahme beauftragt. Diese installierten Kameras in verschiedene geschlossene Hochsitze, ausgerüstet mit Bewegungsmelder, mit Blick nach außen. Einige Wochen lang lieferten die Kameras ausschließlich Bilder von Wild, das in der Nähe vorbeigewechselt war.
Das änderte sich an dem Tag, als ein Hochsitz – mit Kamera bestückt – umgestürzt wurde, indem die Pfosten durchgesägt wurden. Vom Täter gab es einige einwandfreie Aufnahmen, als er die Säge unter dem Anorak hervorholte. Er konnte leicht identifiziert werden, denn es handelte sich um einen hinreichend bekannten Mann; einer von denen, die gegen „alles“ sind, auch gegen die Ausübung der Jagd.
Der Tatbestand wurde zur Anzeige gebracht. Finanziell war bei dem Täter hinsichtlich des angerichteten Schadens allerdings nichts zu holen, da er amtsbekannt unpfändbar war. Der Jagdpächter blieb zwar auf den Detektivkosten sitzen, allerdings gab es in dieser Gegend anschließend auch keine Beschädigungen mehr.